Sonntag, 9. Mai 2010

Erste Überlegungen

Brainstorming

Ich habe mir schon einige Gedanken zum Thema gemacht, aber noch keine Notizen oder Ähnliches. Ich möchte schon im Voraus sagen, dass ich nicht für Ordnung garantieren kann. Ich versuche das ganze halbwegs zu strukturieren, aber vielleicht werde ich auch manchmal irgendeinen Schwachsinn einwerfen, der mir gerade einfällt. Mag sein, dass es auch Off-Topic Berichte geben wird, z.B. Turniererfahrungen o.Ä.

Nun zum Thema:
Ich habe festgestellt, dass gar nicht so wenig Geisteswissenschaftler im Bereich des Gos gibt. Trotzdem haben mir die meisten zugestimmt, dass doch die Mathematiker überwiegen und daher wird der Blog weitergehen. Muahahaha...

Ich habe auch schon erwähnt, dass Go ein sehr abstraktes Spiel ist. Daher ist es leicht ein paar oberflächliche Parallelen zu finden. Allerdings möchte ich versuchen, der Struktur des Go noch ein wenig genauer auf den Zahn zu fühlen. Dazu werde ich Go auf einige linguistische Teilbereiche untersuchen, um das ganze so genau wie möglich zu untersuchen. Trotzdem soll dies keine Wissenschaftliche Arbeit sein, sondern einfach der Text eines Go-Spielers der Spaß daran hat seine Gedanken mitzuteilen.

Natürlich haben sich mir auch schon einige Fragen ergeben. Wenn Go eine Sprache ist, was sind dann die Wörter? Wie sieht das Alphabet aus und in wie weit kann man von Satzstrukturen sprechen? Diesem und mehr werde ich auf den Grund gehen.

Zum Alphabet und den Wörtern:
Ich denke, dass man Go eventuell als „Ton“Sprache bezeichnen könnte. Wenn man die Steine als Buchstaben, oder Silben nimmt (Darüber kann man sich später noch Gedanken machen). Könnte man ihre Bedeutung anhand der Position auf dem Brett verändern. Dadurch würde sich ein recht komplexes Alphabet ergeben. Allerdings könnte man auch versuchen jeden Stein als ganzes Wort zu sehen, doch dazu später mehr.

Zur Satzstruktur:
Der erste Gedanke, der mir zum Thema Satzstruktur eingefallen ist, ist Joseki Allerdings ist es noch fraglich Joseki als Satz zu bezeichnen, daher werde ich mir darüber noch genauer Gedanken machen.

Kurzer Einblick in die Linguistik:

Damit alle Leser wissen, was auf sie zukommt stelle ich zunächst mal vor, was man alles Untersuchen kann:
In der Linguistik gibt es sechs übergeordnete Teilgebiete: Phonologie, Phonetik, Morphologie, Syntax, Semantik und Pragmatik. Meiner Meinung nach, kann man diese noch mal in „Gegenteilpaare“ einordnen und zwar wie folgt.

Phonetik vs. Phonologie
Untersuchung von Tönen vs. Untersuchung von (gesprochenen) Wörtern

Phonetik und Phonologie beschäftigen sich, wie man den Namen schon entnehmen kann mit Tönen. Dabei untersucht die Phonetik einzelne Töne, wohingegen die Phonologie untersucht wie Töne sich innerhalb von Wörtern verhalten. Dazu gehört zum Beispiel auch das auch Silbenstrukturen.
Bei der Phonetik ist anzumerken, dass sie schon ein wenig Richtung Naturwissenschaft geht, da man zum Beispiel auch die Sprachorgane untersucht und wie die einzelnen Laute dort verarbeitet werden.

Morphologie vs. Syntax
Wortstruktur vs. Satzstruktur

Die Morphologie untersucht Wortstrukturen und sucht nach Theorien, wie Worte und Grammatik im Kopf verankert sind. Sie beschäftigt sich mit Wortbildung und Flektion (also grammatischen Endungen) und gibt Theorien, wie dies im Gehirn gespeichert sein könnte. Die Syntax untersucht ganze Sätze und deren Struktur, stellt also Regeln auf, wie Sätze gebildet werden dürfen und wie nicht.

Semantik vs. Pragmatik
abstrakte Wort und Satzbedeutung vs. Bedeutung von Sätzen während einer Konversation.

Dieses Paar logisch gegenüber zu stellen macht mir am meisten Probleme. Zumal ich nicht genau weiß, wie ich Pragmatik kurz zusammen fassen soll. Semantik untersucht die Bedeutung von Wörtern und Sätzen und versucht diese möglichst abstrakt darzustellen. Dazu benutzt man mathematische Notationen, allerdings verteidige ich die Ansicht, dass dies wenig mit Mathe zu tun hat. Auch wenn Semantik dem, was für viele Sprachstudenten in der Schule Mathe war, am Nächsten kommt.
Die Pragmatik beschäftigt sich mit der Untersuchung von Sätzen in Konversationen. Zum Beispiel lernt man in der Pragmatik Regeln, nach denen eine Konversation funktionieren kann: Konversationsmaximen, doch dazu später mehr. Außerdem werden Dinge wie Ironie, Implikationen, Sarkasmus oder Versprechen untersucht. Also Dinge die mit der eigentlichen Bedeutung von Sätzen nicht sehr viel gemein haben (müssen).


Wer das ganze Verstanden hat kann das ganze auch als Folge sehen:

Phonetik => Phonologie => Morphologie => Syntax => Semantik => Pragmatik

Also quasi von der Untersuchung der kleinsten Teile der Sprache hin zur Sprache als Gesamtheit, allerdings gehören alle Teilbereiche zusammen und sind alle relevant, damit Sprache funktioniert.

Viel komplexer möchte ich die Einführung in die Linguistik nicht machen, da sonst der Leserkreis vermutlich auf die Hälfte oder gar noch weniger sinkt. Allerdings finde ich es wichtig, dass alle einen kleinen Einblick in das haben, was wichtig ist für eine Sprache und somit vielleicht auf für Go.
Bis zum nächsten Mal.

Greetings,
Nay

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